Wall in Martinsried nicht für Gewerbebau tauschen!

Gewerbebau am Wall in Martinsried (verfasst von Herbert Stepp)

Die Martinsrieder Westumfahrung muss an die Fraunhoferstraße angebunden werden. Optimal wäre, dazu das Grundstück Fraunhoferstraße 1 (Jaschek) zu nutzen. Der Gemeinderat hätte es gerne gekauft, aber der Kaufpreis des anderen Bieters konnte, durfte nicht bezahlt werden. Nun könnte aber tatsächlich ein Stück des Walls gegen das Jaschek-Grundstück getauscht werden. Der Haken: es soll ein Gewerbebau drauf entstehen, der doppelt so viel Gewerbefläche bietet wie auf dem Jaschek-Grundstück an Baurecht besteht und sogar fünfmal so viel, wie im Bestand existiert. Der Bauausschuss hatte das mit 5:4 Stimmen gegen unsere Überzeugung beschlossen, wobei auf unsere Initiative etwas von der Wohnbebauung weggerückt und auf Initiative von GR von Hirsch, CSU, die Höhenentwicklung etwas reduziert wurde. Aber das Gebäude würde immer noch über 20 m hoch werden (inkl. Technikgeschoss).

Teile der Martinsrieder Bevölkerung reagieren sehr aufgebracht, weil im Zuge der Beschlüsse zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans die Bebauung des Walls abgelehnt wurde. Tatsache ist aber natürlich trotzdem, dass ohne Zugriff auf das Jaschek-Grundstück die Umfahrung nur durch Nutzung des entsprechenden Wallabschnitts angebunden werden kann. Dies löst dann auch die Installation von Lärmschutz aus.

Wie ist die Situation nun zu beurteilen?

Für die Grüne Gruppe 21 spricht gegen den Tausch:

  1. Verdoppelung des Gewerbebaurechts
  2. Was entsprechend eine weitere Verkehrszunahme bedeutet und
  3. Eine weitere Steigerung des Wohnungsdrucks durch Gutverdiener
  4. Durchstich Röntgen- Fraunhofer wäre nicht mehr möglich, wenn er sich doch als sinnvoll herausstellen sollte
  5. Es würde weiter in den Wall eingegriffen als mit der Straßenführung alleine
  6. Das Gewerbegebiet würde (wieder einmal) dem Wohngebiet direkt auf die Pelle rücken
  7. Eine wichtige Frischluftschneise für das Martinsrieder Zentrum würde beeinträchtigt
  8. Der Wall ist Vorhaltefläche für ÖPNV, ohne das Aufzeigen einer funktionsfähigen Alternative darf er nicht aus der Hand gegeben werden.
  9. Mit dem Fahrrad müsste man einen deutlichen Umweg in die Fraunhoferstraße fahren
  10. Es gibt überhaupt kein überzeugendes Konzept für die Führung des nicht-MIV, obwohl hier laut Ortsmittenplanung die viel beschworene Umweltverbundachse Martinsried mit Gräfelfing und Planegg fern vom Autoverkehr verbinden soll

Für den Tausch wird angeführt:

  1. Für einen wichtigen Steuerzahler wäre eine ideale Lösung gefun
  2. Das Gebäude wäre ein viel besserer Lärmschutz als eine Lärmschutzwand
  3. Eine Lärmschutzwand müsste vielleicht 9 m hoch werden und das wäre ja hässlich
  4. Die Einschleifung der Westumfahrung könnte dann einfacher erfolgen, wäre weiter von der Wohnbebauung weg

 Für die Grüne Gruppe 21 ist der Fall relativ klar: Eine derartige Gewerbeflächenmehrung ist schon alleine ein Ausschlusskriterium. In einer Pressemitteilung der Freien Wähler wurden alle GR, die das Gebäude ablehnen, heftig angegriffen, man würde dem Planegger Gewerbe Schaden zufügen. Das weisen wir zurück, weil niemand auch nur das bestehende Baurecht infrage gestellt hat, das ja schon zweieinhalb Mal so groß ist wie der Bestand.

Es folgen eine Skizze des geplanten Baukörpers, eine Ansicht von der Röntgenstraße und eine Skizze, wie andernfalls die Einschleifung der Westumfahrung erfolgen könnte.