Erdbeckenspeicher in Kiesgrube

06.06.2020

 

Das Ziel – Nachhaltige lokale Nutzung verschiedenster Wärmequellen

 

Energie, die uns von der Natur zufällt, die also nicht aus dem Verbrennen fossiler Stoffe „gewonnen“ wird, fällt leider oft dann vermehrt an, wenn sie gerade nicht gebraucht wird. So gewinnt man Wärme aus Sonnenenergie bei starker, bei hoher Sonneneinstrahlung, also in der heißen Zeit – im Winter steht sie mit akzeptablem Wirkungsgrad auf dem direkten Weg so leider weniger zur Verfügung. Dem Überschuss im Sommer steht ein Mangel im Winter gegenüber.

 

Wärme kann man speichern, auch über längere Zeit, für eine Zeit höheren Bedarfs also. Die Lösung: Ein Erdbeckenspeicher mit einem großen Volumen an Wärmeträgern – Feststoffe wie Kies, Erdreich und auch Wasser. Wasser hat dabei die höchste Wärmespeicherkapazität. Wasser dient jetzt auch zum Energietransport, in beiden Richtungen. Wasser wird in Rohren geführt, es wird zwar gebraucht, aber nicht verbraucht. Im Sommer wird das erwärmte Wasser in den Speicher gepumpt – im Winter auf dem gleichen Weg wieder entnommen, zum Wärmen.

 

Und Wärme, das ist auch noch zu ergänzen, wird nicht nur von der Sonne geliefert. Man findet Wärme auch als Nebenprodukt, oft Abfallprodukt vieler gewerblicher oder industrieller Prozesse. Mit dem Erdwärmespeicher fällt sie nicht mehr ab – sie fällt an.

 

Die Idee – Kiesgrube wird zum Wärmespeicher

 

Die Einrichtung eines zentralen Wärmespeichers für das Würmtal in der gerade entstehenden Kiesgrube westlich von Martinsried, um Abwärme aus den umliegenden Gewerbegebieten in Lochham, Gräfelfing, Steinkirchen und Martinsried sowie aus der geplanten Geothermieanlage (Gräfelfing) und dem geplanten Solarfeld (Planegg) oder denkbaren Block- oder Biomasseheizkraftwerken, optimal zu verwerten.

 

Durch den Kiesabbau ist an der Grenze zwischen Gräfelfing und Martinsried eine tiefe und trockene Grube mit einem Inhalt von über 500.000 Kubikmeter entstanden. Da können die betroffenen Gemeinden aus dieser eher misslichen Situation doch noch Gewinn ziehen, falls die bestehende Kiesgrube zu einem sogenannten Erdbeckenspeicher umgebaut werden kann. Gräfelfing erzeugt bereits über seine Fernwärmenetz GmbH Wärme, hat mit dem Bau eines Wärmenetzes begonnen und plant ein großes Geothermie-Projekt. Planegg hat im

Flächennutzungsplan ein Feld für Solarenergie festgelegt. In beiden Gemeinden grenzen Gewerbegebiete mit zahlreichen innovativen Unternehmen an die Kiesgrube, die im Sommer Abwärme aus Klimaanlagen und Verarbeitungsprozessen abgeben und im Winter nachhaltige Wärme beziehen könnten.

Wir wollen, dass die Eignung dieser einen schon bestehenden Kiesgrube als Wärmespeicher in einer Machbarkeitsstudie durch Experten bewertet wird. Kurzfristig wollen wir daher, dass die Verfüllung der Kiesgrube aufgeschoben wird, bis eine Begutachtung der lokalen Gegebenheiten erfolgt ist. Anders als im SZ-Artikel (s.u.) dargelegt, wird das aber nicht 5 Jahre, sondern höchstens 1 Jahr dauern. Dazu haben wir zusammen mit den Grünen in Gräfelfing zeitgleich Anträge eingereicht. Hier wichtige Links und downloads:

 

Gemeinderatsantrag (pdf-download)

SZ-Artikel zum Antrag

MM-Artikel zum Antrag

Artikel in Hallo-München

MM-Artikel zu erstem Beschluss in Gräfelfing

Vorträge der Infoveranstaltung am 2.3.2020: Arcon-Sunmark / Prof. Mengedoht / M. Feldner

SZ-Artikel dazu