Dr. Herbert Stepp

 

Ich bin am 6. Juni 1958 geboren, also 59 Jahre alt, lebe mit Frau Karin seit 1987 in einer DHH hinter dem Feodor-Lynen-Gymnasium. Wir haben zwei Kinder, Willi (27) und Klara (24).
1984 habe ich mein Physik-Studium an der TU München abgeschlossen, später dann an der Medizinischen Fakultät zum Humanbiologen promoviert. Ich arbeite als wissenschaftlicher Angestellter am Klinikum Großhadern, als Gruppenleiter in der klinischen Forschung. Mein Aufgabengebiet ist die „Biophotonik", also die Entwicklung und Anwendung von neuen optischen Methoden für Diagnostik und Therapie. So war ich maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des Verfahrens der Fluoreszenzdiagnostik von Harnblasenkarzinomen und bösartigen Gehirntumoren, die seit 2005 bzw. 2007 nun klinisch zugelassen sind. Derzeit forsche ich u.a. an einem Verfahren zur nichtinvasiven Detektion von Eisenmangel. Auch für die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Therapie bösartiger Gehirntumore bin ich maßgeblich mit verantwortlich.

 

Durch die Forschungsarbeit bleibt nicht viel Zeit für Hobbys, es sei denn, man zählt die kommunalpolitischen Aktivitäten dazu. Dazu zählen nicht nur die Aufgaben im Gemeinderat, sondern auch die Mitgliedschaften in der BIKG e.V. , Grünzugnetzwerk Würmtal e.V., Würmtaler innovative Energien (WIE e.V.) und dem Verein "Gedenken im Würmtal". Viel zu selten kann ich daher meine Mitgliedschaft bei den Naturfreunden Würmtal in aktive Freizeit und Erholung umsetzen. Bleiben Urlaube, die wir seit einiger Zeit vorzugsweise im Pinzgau verbringen, wo wir einen Zweitwohnsitz haben. Erholung suche und finde ich am wirkungsvollsten im Sommer beim Bergwandern und Baden, im Winter beim Skifahren. Wenn es am Haus etwas zu erneuern gibt, mache ich das in aller Regel selbst, bis hin zum Dachdecken und Einbau von Solaranlagen.

 

Für Folgendes stehe ich politisch ein:

 

Mein übergeordnetes Leitbild ist eine nachhaltige Gemeindepolitik. Nachhaltig im Sinne der Agenda 21 von Rio: gleichwertige Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Belange.

 

Was heißt das konkret für Planegg? Nun, angesichts bereits reichlich vorhandener Gewerbeflächen und bald mehr Beschäftigten als Einwohner: hier keine neuen Gewerbeflächen, dafür aber ein intensives Kümmern um die Belange der Gewerbetreibenden, solange das mit den Flächen-Ressourcen Planeggs möglich ist: ein zentrales Raummanagement anbieten, Infrastruktur aufbessern. Wir leben so gut von der Gewerbesteuer, da muss auch was im Sinne der „Leichtigkeit des Gewerbetreibens" was zurückfließen. Z.B. eine für Gewerbetreibende, Forscher, Studenten und natürlich zuvorderst die Anwohner attraktives Ortszentrum Martinsried. Da ist in der letzten Wahlperiode Gott sei Dank (auf unsere Initiative hin!) schon Einiges passiert. Leider massiver, als es unseren Vorstellungen entsprach.

 

Es gibt auch ein großes Projekt in Planegg, nämlich am Bahnhof. Auch hier konnten wir in den letzten Jahren ein paar wichtige Pflöcke in der Planung verankern: maßvollere Bebauung als ursprünglich geplant, Blickbeziehung zwischen Bahnsteig und Bahnhofstraße bleibt erhalten, nur wenige Einzelhandelsflächen dürften realisiert werden.

 

Ein kritisches Thema sind die Biotechnologieunternehmen, von denen die ersten jetzt Gewerbesteuer zahlen, gleichzeitig aber neue Flächen benötigen. Ich würde gerne alle halten, aber neue Flächen oder allzu heftige Nachverdichtung finde ich nicht gut. Ich kann nicht ausschließen, dass sich da in einem oder dem anderen Fall kein Kompromiss finden lässt. Das würde dann heißen, bevor wir uns „verrenken", in geschützte Grünflächen eingreifen, damit die Lebensqualität hier Stück für Stück reduzieren, müssen wir vielleicht den ersten Platz suchenden Betrieb gehen lassen, haben dafür Luft für den zweiten nachwachsenden Betrieb.

 

Von zentraler Bedeutung ist für mich auch das Thema Energie. Die Gemeinde hat sich der Energievision des Landkreises angeschlossen, d.h. bis zum Jahr 2050 soll der Verbrauch auf 40% von heute sinken und vollständig regenerativ gedeckt werden. Um das zu erreichen, sind viele gute Ideen und Investitionen in innovative Technologien notwendig. Stichworte Geothermie, verstärkte Anstrengungen in Wärmedämmung von Gebäuden und Solartechnologie, wahrscheinlich müssen wir auch andernorts in Kraftwerken investieren, um unsere Bilanz hinzukriegen. Jedenfalls brauchen wir gute Berater und Innovationsfreude. Das ist möglich in Planegg, denn erstens haben wir die Finanzkraft und zweitens war der Gemeinderat dem Thema alternative Energien gegenüber immer offen.

 

Eng mit dem Energiethema verknüpft ist das Thema Mobilität. Da müssen wir jetzt auch endlich was hinkriegen. Die Geschichte mit dem Mobilitätsmanagement war am Ende zu kostspielig, aber mit den Aktivitäten der Initiative "Würmtal das Radltal" werden laufend Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die aber endlich umgesetzt werden müssen. Das geht mir entschieden zu langsam voran, ich würde gerne den Prozess deutlich beschleunigen. Wichtig wäre auch, das Trambahnkonzept umzusetzen, wir können sonst die Belastungen des motorisierten Individualverkehrs nicht reduzieren.

 

Sehr am Herzen liegen mir die Grünzüge. Ich wohne ja am Anfang des Lichtwegs. Das ist meines Erachtens das schönste Stück Planegg. Am Lichtwegweiher quirlt das Leben jedenfalls wesentlich heftiger als am Marktplatz, wenn auch im „Miniformat". Den Erhalt und die Aufwertung der Grünzüge schreibe ich ganz groß.

 

Das ist der Unterschied zwischen Stadt und Umland: Siedlungsinseln im vernetzten Grün vorzufinden. Wenn wir diesen Status nicht halten, verlieren wir nicht nur Lebensqualität, sondern können uns gleich von München eingemeinden lassen. Aber der Druck auf die Flächen (Gewerbe/Wohnen) ist groß und wird noch zunehmen.

 

Zum Schluss möchte ich noch einmal die Nachhaltigkeit zurückkommen. Die kann man nur verfolgen, wenn man nicht nur kurzfristige Ziele im Auge hat, sondern mittelfristige Pläne und ein langfristiges Leitbild entwickelt hat. Wir, die Grüne Gruppe 21 meint das ernst. Das zeigt sich u.a. in unseren schriftlichen Anträgen, die alle am Ende einen Passus enthalten, der sich mit positiven und negativen Aspekten der Nachhaltigkeit einer Einzelmaßnahme beschäftigt. Die Einrichtung eines Büros zum gemeindeübergreifenden Raumordnerischen Entwicklungskonzept (ROEK), die Bürgerwerkstatt im Jahre 2015 und die daraus abzuleitende Neufassung des Flächennutzungsplans unserer Gemeinde gehen maßgeböich auf die Initiative der Grünen Gruppe 21 zurück.

 

Die weiteren wesentlichen Inhalte, für die ich 100% einstehe finden Sie im Wahlprogramm der Grünen Gruppe 21. 

 

Ihr Herbert Stepp, herbert.stepp@gruppe21-planegg.de