Forum Erdbeckenspeicher Gräfelfing - Hintergrund in aller Kürze

Ziel:

Nachhaltige und lokale Nutzung verschiedenster Wärmequellen

Wärme, die nicht aus fossilen Energiequellen gewonnen wird, entsteht häufig zu einem Zeitpunkt, an dem sie nicht unmittelbar verwertet werden kann. So lässt sich mit Sonnenkollektoren die Wärme aus der Sonnenstrahlung mit hohem Wirkungsgrad gewinnen. Leider ist die Sonneneinstrahlung gerade in Zeiten hohen Wärmebedarfs im Winter jedoch am geringsten, während im Sommer leicht ein Wärmeüberschuss entsteht. Mit ausreichend großen Wärmespeichern lässt sich dieser Überschuss aber bis in die Wintermonate hinein speichern.

Dazu kann in einem Erdbeckenspeicher ein großes Volumen an Feststoffen und Wasser mit Rohren versehen werden, durch die im Sommer von der Sonne aufgeheiztes Wasser gepumpt wird und im Winter die gespeicherte Wärme dann wieder entnommen werden kann. Neben der Wärme aus Solarkollektoren kann Überschusswärme aus Gewerbegebieten, Heizkraftwerken oder Geothermie gespeichert werden.

 

Die Idee:

Einrichtung eines zentralen Wärmespeichers für das Würmtal in der gerade entstehenden Kiesgrube westlich von Martinsried, um Abwärme aus den umliegenden Gewerbegebieten in Lochham, Gräfelfing, Steinkirchen und Martinsried sowie aus der geplanten Geothermieanlage (Gräfelfing), dem geplanten Solarfeld (Planegg) und möglichen Blockheizkraftwerken oder Biomasseheizkraftwerken mit optimalen Ausbeuten verwerten zu können. Im Ortsteil Martinsried wird die Wärmeversorgung bereits über das Fernwärmenetz der Stadtwerke München bewerkstelligt. Dieses Wärmeverteilnetz lässt sich vielleicht sehr gut integrieren. Um die Machbarkeit dieser Idee untersuchen zu können, soll die  Wiederverfüllverpflichtung solange aufgeschoben werden.

Durch den Kiesabbau ist an der Grenze zwischen Gräfelfing und Martinsried eine tiefe und trockene Grube mit einem Inhalt von über 500.000 Kubikmeter entstanden. Vielleicht können die betroffenen Gemeinden aus dieser misslichen Situation doch noch einen Gewinn erzielen, falls die bestehende Kiesgrube zu einem Erdbeckenspeicher umgebaut werden kann. Gräfelfing erzeugt bereits über seine Fernwärmenetz GmbH Wärme, hat mit dem Bau eines Wärmenetzes begonnen und plant ein großes Geothermie-Projekt. Planegg hat im Flächennutzungsplan ein Feld für Solarenergie festgelegt. In beiden Gemeinden grenzen Gewerbegebiete mit zahlreichen innovativen Unternehmen an die Kiesgrube, die im Sommer Abwärme aus Klimaanlagen und Verarbeitungsprozessen abgeben und im Winter nachhaltige Wärme beziehen könnten. Wir wollen, dass die Eignung dieser einen schon bestehenden Kiesgrube als Wärmespeicher in einer Machbarkeitsstudie durch Experten bewertet wird. Kurzfristig wollen wir daher, dass die Verfüllung der Kiesgrube aufgeschoben wird, bis eine Begutachtung der lokalen Gegebenheiten erfolgt ist. Wir rechnen mit 9 Monaten, bis eine Machbarkeitsstudie vorliegen könnte.

Vergleichsprojekte gibt es bereits, die zeigen, wie ein Erdbeckenspeicher genutzt und die Oberfläche wieder vollständig renaturiert werden kann. Hier das Beispiel Ackermannbogen in München aus dem SZ-Artikel zu unserer Infoveranstaltung im März. Siehe auch hier oder hier. Ausführlichst in den Vortragsfolien des Experten der dänischen Firma Arcon-Sunmark.

 

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